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Die Eisheiligen ließen die St. Goarer Weinberge erstrahlen

Eigentlich sollte man meinen, dass Schäden, die durch Spätfrost entstehen in Zeiten des Klimawandels im Weinberg kein Thema mehr sind. Aber genau das Gegenteil ist der Fall. Denn gerade aufgrund des Klimawandels werden momentan Spätfrostschäden in den Weinbergen immer wahrscheinlicher und in mittlerweile jedem Jahr bangen die Winzer um ihre Reben und sind froh, wenn die Eisheiligen überstanden sind.

Der Hauptgrund liegt darin, dass die Monate März und April immer öfter überdurchschnittlich warm sind, wie auch in diesem Jahr. Dadurch startet die Vegetation auch immer früher, was einem fast schon normal erscheint. In der Regel lauert aber immer noch nach dem Austrieb der Reben, welcher in diesem Jahr der zweitfrüheste nach 2014 war, eine gewisse Spätfrostgefahr vor allem Ende April bis Anfang Mai. Eine Situation wie in diesem Jahr gab es noch nie. Die Eisheiligen machten ihrem Namen alle Ehre und das hieß Spätfrost (das ist wirklich spät) am Mittelrhein am 12. und 13. Mai Nachts bis zum Sonnenaufgang bei gleichzeitig schon sehr weit fortgeschrittener Vegetation.

Somit hieß es für Thomas und Martin Philipps vom Weingut Philipps-Mühle in St. Goar früh aufstehen, um die bereits vorsorglich aufgestellten Frostkerzen, in Ihrem frisch gepflanzten Weinberg im St. Goarer Rosenberg, zu entzünden. Die erreichten Minus 2,8 °C hätten zu großen Schäden führen können, da die jungen Reben direkt über dem Boden stehen und somit die volle Kaltluft abbekommen. Die erzeugte Wärme half zum Glück und so konnte man Schäden vermeiden. Von weitem sah es aus wie das erste St. Goarer Weinbergsleuchten. „Klimawandelbedingt sind wir bewusst mit unserem neuen Weinberg tiefer ins Tal gewandert, so können wir auch in Zukunft noch leichtere Weine erzeugen, jedoch haben wir hier auch eine höhere Frostgefahr“, so Martin Philipps. Man könnte jedoch auch meinen die Gebrüder Philipps wollten nach der Fusion der beiden Verbandsgemeinden einfach mit ihren Reben etwas näher an den Hunsrück und sich so einem rauerem Klima aussetzen, jedoch gab es auch in den Weinbergen am Rhein an den üblichen kaltluftgefährdeten Standorten einzelne Triebe, welche geschädigt wurden. Aber dies sind in Zeiten von Corona keine nennenswerten Schäden.

Frostkerzen