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Mühle Philipps

Geh durch die Täler des Hunsrücks, nur wenige der kleinen Mühlen wirst du noch finden. Ihre Räder drehen sich nicht mehr, Mühlensterben wird heute dieses Phänomen genannt, welches sich seit Beginn dieses Jahrhunderts in Deutschland vollzog, bis in unsere Zeit. So auch im Gründelbachtal, wo es einst 12 Mühlen gab.

Heute ist die Mühle Philipps die einzige, ja sogar die letzte Mühle im Rhein-Hunsrück-Kreis, jedoch im Sommer 2015 stellte auch sie das mahlen ein, weil der Rückgang des Bäckerhandwerks sich auch bei ihr bemerkbar machte.

Erstmals erwähnt wurde die heutige Mühle Philipps 1264 als Graf Diether III von Katzenelenbogen als Besitzer der Weinberge und der Mühle unterhalb der Burg erwähnt wird. Er kaufte damals die Mühle von Stephan von Lehmen und Friedrich von Werl. Die Mühle Philipps war bis zum Jahre 1756 im Besitz der Evgl. Stiftsverwaltung. Sie wurde versteigert zum Preis von 1.170 Gulden und ging in das Eigentum der Witwe Anton Heinrichs über, sowie einer Lieferung von je 4 Simmer Weizenmehl an Ostern, Pfingsten und Weihnachten, oder der Gegenwert in Geld an die Stiftsverwaltung. (Ein Simmer ist ein Hohlmaß, das 17,5 kg Mehl fasst.) Hiervon befinden sich Unterlagen im Staatsarchiv in Koblenz und Vorlagen eines Auszuges aus der Stiftsrechnung aus dem Jahre 1786.

Die heutige Mühle Philipps war bis 1877 Eigentum der Familie Napp, welche Ledergerbereien in St. Goar betrieben und ihre Lohe in der Lohmühle mahlten. (Lohmühlen sind Mühlen, welche Eichenrinde zermahlen. Diese Eichenrinde wurde zur Lederherstellung benötigt.)

Am 9. Juni 1877 kaufte Philipp Distel (1852-1877), ein Mühlenbauer aus dem oberen Gründelbach, die Mühle von Jakob Eduard Napp. Zum damaligen Zeitpunkt war die Mühle noch eine Lohmühle. Er heiratete am 01.09.1877 Elisabeth Knab aus der 4. Mühle im Gründelbachtal, der heutigen Mühlenschenke. Im selben Jahr, am 29.12.1877 verunglückte Philipp Distel in der Mühle tödlich.

Nach dessen Tod heiratete die Witwe Elisabeth Distel, geb. Knab, am 30.03.1881 den Müller und Landwirt Johann Philipps (1856-1931) aus Lingerhahn. Er hatte am 18.03.1881 die Mühle übernommen.

Der älteste Sohn Johann Philipps (1881-1960) heiratete am 22.07.1911 Maria Bröder aus Dellhofen. 1913 übernahm dieser von seinem Vater die Mühle. Aus dieser Ehe gingen 4 Kinder hervor.

1947 übernahm Josef Philipps (1915-1999) die Mühle von seinem Vater. Er hatte am 03.08.1946 Katharina Sieben aus Ebersheim geheiratet. Aus dieser Ehe stammen 1 Tochter und 2 Söhne.

Sein Sohn Josef Philipps heiratete am 23.11.1979 Christine Bozem aus Plaidt. 1981 übernahm er als Müllermeister den Betrieb und baute ihn 1982 zu einer modernen und leistungsfähigen Getreidemühle und Naturkostladen aus.

Neben dem Mühlenbetrieb entwickelte sich der Weinbau als zweites Standbein. So wurde bereits 1924 erstmalig eine eigene Straußwirtschaft betrieben.

1990 gewann die Vermarktung des selbsterzeugten Weines neben dem traditionellen Mühlengeschäft zunehmend an Bedeutung. Insbesondere in den Sommermonaten erfreute sich die Winzerschenke Philipps-Mühle (1990-2021) einer großen Beliebtheit.

Die beiden Söhne Thomas und Martin Philipps wussten schon sehr früh das, dass Müllerhandwerk keine Zukunft mehr in der Philipps-Mühle haben wird. Thomas, der älteste der beiden, studierte nach seiner Hotelfachausbildung Weinbau und Önologie in Geisenheim. Martin merkte sehr schnell dass auch er den Weg des Winzers einschlagen wird, jedoch machte er erst eine Winzerlehre um dann in Geisenheim zu studieren. Der Weinbau der Eltern wurde dann vom Hobbybetrieb mit 0,3 ha zu einem Vollerwerbsbetrieb mit aktuell 6 ha ausgebaut. In St. Goar wurde durch Rekultivierung die Weinbergsfläche auf 4,5 ha erweitert und auch in den Nachbarorten wurden bestehende Flächen zu gepachtet. Das Motto des Weinguts lautet Tradition trifft Moderne und so ist in den letzten Jahren neben der alten Mühle ein modernes Weingut und gegenüber dem Loreleyfelsen eine moderne Vinothek mit WeinCafé entstanden.

Roggen- und Weizenmehle der kleinen Mosenmühle aus dem Brohltal

Die Mühle Philipps wird zwar nicht mehr mahlen, jedoch haben Sie
die Möglichkeit Roggen- und Weizenmehle der kleinen Mosenmühle aus dem Brohltal in unserer Mühle zu erwerben.

St. Goarer Eselsritt

Bis zum Jahr 1604 bezog der Besitzer der ersten Gründelbächer Mühle jährlich 2 Klafter Holz aus dem Stadtwalde, wogegen er die Verpflichtung hatte, auf Ansuchen des Stadtrates einen Esel zu stellen, auf welchem die Frauen, welche ihre Männer geschlagen hatten, zur Strafe durch die Stadt reiten mussten, während der sie begleitende Amtsdiener auf dem Markte, vor dem Rathause u.s.w. anhielt und das Strafurteil des ehrbaren Rats ablas. Diese Abgabe erspart die Stadt jetzt, da wir vergleichbare zärtliche Frauen in St. Goar nicht mehr haben.

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Kräuterschnaps nach Art des Hauses 38,0 % Vol.Flascheninhalt: 0,5 ...

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