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Jahrgang 2015

Kleine Menge mit hervorragender Qualität

Auch in diesem Jahr würde die Überschrift „Klimawandel“ gut passen. Der Unterschied zu den vergangenen zwei Jahren ist nur, dass der Jahrgang dieses Mal ein sehr positives Ende fand, zumindest qualitativ.

Nach einem durchschnittlichen Winter mit zum Glück, wie sich noch zeigen sollte, ausreichend Feuchtigkeit kam es zu einem normalen Austrieb Ende April. Mit diesem Austriebzeitpunkt war zumindest etwas die Gefahr gebannt, dass die Lese wieder zu früh bei noch heißen Temperaturen wie 2014 stattfindet. Die Vegetation verlief weiter durchschnittlich und auch die Blüte hatte recht gute Bedingungen. Die Monate Juli und August waren so heiß und trocken wie noch nie und nach diesen zwei Monaten war absehbar das die Erntemengen wieder geringer ausfallen werden, auch wenn Regen im September noch einmal etwas für Entspannung sorgen sollte, welcher aber auch fast wieder zu viel gewesen wäre, wenn es nicht Ende September deutlich abgekühlt hätte. Durch die Winterfeuchtigkeit hatten die Altanlagen keine großen Probleme mit der Trockenheit, wobei aber deutlich erkennbar war, das vor allem die Rieslingreben teilweise in der Hitze über Tage im Stillstandsmodus verweilten, um ja kein Wasser zu verdunsten.

Unsere Müller-Thurgau Junganlage schlug sich nach einmaligem Gießen mehr als wacker und ist für diese Witterung super gewachsen. Um den Pflanzenschutz nicht zu vergessen: Er war so entspannt wie schon lange nicht mehr.

Mit der Abkühlung Ende September, die auch den ganzen Oktober noch anhielt und bis zu diesem Zeitpunkt fast kerngesunden Trauben stand einem entspannten und qualitativ super Herbst nichts mehr im Wege und so sollte es auch kommen. Am 21. September startete die Lese wieder mit unserem alten Müller-Thurgau Weinberg, welcher wie im Vorjahr wieder deutlich früher dran war als der 2007er-Müller-Thurgau.  Mit Riesling ging es dieses Mal in St. Goar los und zwar am 6. Oktober, vorher wurden wieder alle anderen Rebsorten gelesen. Die fast schon zu entspannte Lese, was vielleicht auch an der geringeren Erntemenge lag, endete am 20. Oktober. Durch den super Gesundheitszustand konnte wieder sehr viel mit Maischestandzeit gearbeitet werden.

Durch den geringen Ertrag wurde der Keller leider nicht voll, aber bei dem qualitativ besten Jahrgang aller Zeiten ist dieses Manko zu verkraften. Die Mostgewichte lagen zwischen 76 und 99 °Oe und wenn man gewollt hätte wären auch im edelsüßen Bereich Möglichkeiten gewesen und es wäre noch höher gegangen. Die Säurewerte waren wieder erfreulich was nach der Hitze und Trockenheit auch hätte anders sein können und so war wie Anfang September noch befürchtet keine Säuerung notwendig.